Als ich am 2. Februar 2015 von einer zweimonatigen Kreuzfahrt mit AIDA Sol zurück nach Kuala Lumpur kam, erschallte es von überall her GONG XI FA CAI – Happy New Year.
Chinese New Year ist für Chinesen der wichtigste Feiertag überhaupt. Flüge sind dann vollkommen ausgebucht, da ein jeder seine Familie besuchen will. Das emsige Businesstreiben kommt für eine ganze Woche vollkommen zum Erliegen. Die Räder stehen einfach still. Nichts geht mehr. Häuser und Städte verwandeln sich in eine gold-rot geschmückte Bühne. Schulden werden beglichen, Geschenke eingekauft und man geht zum Frisör. Üppige Abendessen werden sorgfältig vorbereitet, da nur bestimmte Speisen und Gerichte auf den Tisch kommen. Sie verheißen Reichtum, Gesundheit, Zweisamkeit und ein langes Leben.
Orangen und Mandarinen, sie stehen symbolisch für Gold, sollen für Reichtum und Glück sorgen.
Ganze Fische bedeuten Zweisamkeit und ein Huhn bringt Wohlstand.
Nudeln werden, ungeschnitten(!), in ihrer ganzen Länge serviert. Speziell zu Chinese New Year werden sie sogar in einer extrem langen Version, bis zu einem Meter lang, produziert. Nudeln stehen nämlich für Langlebigkeit, also je länger … desto länger.
Lotussamen sind für ein junges, chinesisches Ehepaar außerordentlich wichtig. Sie sollen Kindersegen, und zwar reichlich, in das Heim bringen. Gebratener Tofu bedeutet die Erfüllung von Reichtum und Glück.
Schon frühzeitig bereiten sich chinesische Familien auf das bevorstehende Ereignis vor. Das Haus wird herausgeputzt, renoviert, neue Kleidung gekauft und wenn nötig, wird sich auch schon mal ein neues Moped oder Auto vor die Tür gestellt. Das Ende des Jahres ist ideal, um sich von alten Sachen zu trennen und sich neu auszustatten. Auf diese Weise trennen sich Chinesen von schlechten Erlebnissen des vergangenen Jahres und bitten das Glück herein.